Balkonkraftwerke sind eine gute Möglichkeit, mit Sonnenlicht eignen Strom zu erzeugen und so einen kleinen Teil zur Energiewende beizutragen. Aber bevor die Anlage ersten Strom liefern kann, gibt es einige Kriterien, die vor dem Kauf zu beachten sind.
Balkonkraftwerke erleben gerade einen richtigen Boom, weil sich damit Sonnenlicht in Strom verwandeln lässt. Ein weiterer Grund für den Erfolg: Die kleinen Kraftwerke werden immer erschwinglicher. Vor der Installation eines Balkonkraftwerks gibt es jedoch einige Kriterien zu beachten.
Welche das sind? Wir wissen mehr.
Mittlerweile sieht man sie immer öfter: Balkonkraftwerke. Mit ihrer Hilfe lässt sich auch mit wenig Platz und geringem Aufwand erzeugen. Vor dem Anbringen am Balkon gibt es jedoch einige Kriterien, die erfüllt sein müssen.
Diese Bedingungen spielen eine wichtige Rolle:
Als Mieter: Zustimmung einholen
Soll ein Balkonkraftwerk in einer Mietwohnung installiert werden, muss zunächst der Vermieter um dessen Erlaubnis gefragt werden.
Grundsätzlich haben Mieter zwar das Recht, solch ein Kraftwerk an ihrem Balkon anzubringen, der Vermieter kann es aber trotzdem verbieten, etwa wenn durch die Installation am Balkon Schäden an der Fassade entstehen können oder es aus Gründen des Denkmalschutzes Bedenken gibt.
Bauliche Gegebenheiten prüfen
Vor dem Kauf eines Balkonkraftwerkes muss geprüft werden, ob der Balkon überhaupt für die Anbringung geeignet ist. So spielen Beschaffenheit und Größe des Geländers eine Rolle. Aber auch die Ausrichtung ist wichtig. Bei einem Balkon, auf den kaum Sonnenlicht fällt, bringt eine Solaranlage nicht viel. Auch wichtig: Es sollte eine Steckdose vorhanden sein, um den erzeugten Strom überhaupt nutzen zu können.
Wenn die Steckdose ausgerechnet auf der Phase Ihres Hausanschlusses läuft, an der sonst keine Verbraucher hängen, tun Sie wenigstens dem Energieversorger etwas Gutes!
Optimale Ausrichtung
Auch der Neigungswinkel, mit dem das Sonnenlicht auf die Solarmodule fällt, ist ein wichtiges Kriterium. Damit möglichst viel Energie gewonnen werden kann, ist ein Neigungswinkel von 36 Grad ideal. Zudem sollte das Minikraftwerk Richtung Süden ausgerichtet sein.
Auf Qualität achten
Inzwischen gibt es Balkonkraftwerke, die schon für unter 500 Euro zu haben sind. Discounter wie Lidl offerieren sogar noch günstigere, eigene Anlagen. Wichtiges Kriterium vor dem Kauf: die Qualität. So sollte das favorisierte Kraftwerk eine Garantie von mindestens 25 Jahren haben. Sinnvoll ist auch, auf TÜV-geprüfte Balkonkraftwerke und Zubehörteile zurückzugreifen und auf CE-Siegel beim Wechselrichter zu achten.
Auch bei Netto gibt es ein Balkonkraftwerk im Angebot. Das TÜV-geprüfte und steckerfertige Modell von Veska hat eine Produktgarantie von zwölf Jahren und eine Ausgangsleistung von 600 Watt. Für die Installation des rund 480 Euro teuren Balkonkraftwerkes ist kein Elektriker notwendig.
Leistung: 600 Watt
Steckerfertig
Lieferung mit zwei Solarmodulen zu je 415 Watt, Wechselrichter, Abschlusskappe, Schuko-Netzkabel (fünf Meter) und Bedienungsanleitung.
Viele Balkonkraftwerke werden als steckerfertige Komplett-Sets angeboten. Das bedeutet: Sämtliche Montage- und Zubehörteile sind im Paket bereits enthalten. Dazu gehören unter anderem der Wechselrichter, die passenden Verbindungskabel sowie die Stecker.
Diese Anlagen müssen lediglich aufgebaut und ans Stromnetz angeschlossen werden, um direkt einsatzbereit zu sein. Es gibt auch Varianten, deren Inbetriebnahme einen Elektriker erfordert, wodurch zusätzliche Kosten entstehen. Nicht immer ergänze Halterungen zur Aufhängung der Module am Balkongeländer die Komplett-Sets. Diese gibt es jedoch separat zu kaufen.
Maximale Wattzahl beachten
Pro Jahr darf ein Balkonkraftwerk hierzulande 600 Watt Leistung erbringen – mehr ist derzeit nicht erlaubt. Der Grund dafür: Mit der Begrenzung soll eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden. Die Leistung des Wechselrichters sollte daher auch auf maximal 600 Watt begrenzt sein.
Mögliche Förderung prüfen
Gute Balkonkraftwerke kosten meist zwischen 500 und 1.000 Euro. Die gute Nachricht: Der Kauf wird gefördert, indem auf die Anlagen seit 2023 keine Mehrwertsteuer erhoben wird. In einigen Bundesländern und Kommunen gibt es zusätzliche Förderprogramme, mit denen ein Anreiz zum Kauf eines Balkonkraftwerkes geschaffen werden soll. So bezuschusst unter anderem Berlin eine Balkon-Solaranlage mit bis zu 500 Euro, sofern man zur Miete wohnt. Ähnliches gilt für Mecklenburg-Vorpommern.
Die Regelung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes gilt seit Januar 2023 – und auch für Zubehör, wie etwa Wechselrichter oder Halterungen.
Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber anmelden
Ist das Balkonkraftwerk angebracht, muss es vor der Inbetriebnahme beim eigenen Netzbetreiber angemeldet werden. Das geht bei vielen Anbietern inzwischen unkompliziert online über ein Formular. Auch der Bundesnetzagentur ist das Balkonkraftwerk zu melden.
Digitaler Stromzähler vorhanden?
Um selbst eine Solaranlage auf dem Balkon betreiben zu können, ist auch ein digitaler Stromzähler notwendig. Der ist aber in vielen Haushalten noch nicht vorhanden und muss von einem Handwerker eingebaut werden.
Geräte mit Balkonkraftwerk tagsüber betreiben
Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass die Anlagen natürlich nur tagsüber, wenn die Sonne scheint, auch genügend Strom erzeugt um Kaffeemaschine, Waschmaschine & Co. damit zu betreiben. Damit maximal von der Energie aus dem Kraftwerk profitiert werden kann, wird deshalb auch empfohlen, stromintensive Geräte tagsüber zu benutzen, um so wenig für fremden Strom aus der Steckdose wie möglich zu bezahlen. Wer den Strom sonnenunabhängiger nutzen möchte, kann zu einem Balkonkraftwerk mit Speicher greifen.
Diese Anlagen kommen mit passender Powerstation, sind aber entsprechend teurer.
Stromerzeugung unterwegs? Mobile Powerstations und Solarpanels sind die Alternative
Wer auf den Geschmack gekommen ist, zu Hause seinen eigenen Strom zu erzeugen, möchte vielleicht auch unterwegs nicht darauf verzichten. Hier sind mobile Powerstations mit passendem Solarpanel die Lösung. Vor allem beim Campen oder im Urlaub mit Wohnmobil sind Powerstations und Solarpanele optimal, um selbst Energie zu generieren und unabhängig von der vorhandenen Stromversorgung zu sein. Sowohl Powerstations als auch passende Solarmodule gibt es von verschiedenen Anbietern.
UNSER Kommentar dazu:
Wir raten dringend vom Kauf derartiger Billiganlagen ab! Die Module haben in der Regel nicht die Brandschutzklasse „A“ und die Wechselrichter haben oft keine solide Zulassung. Auch ist das eine Technik, die heiß wird und somit „brandgefährlich“ ist.
Wir möchten uns nicht ausmahlen, was das bedeutet, wenn so eine Anlage in einem Wärmeisolierten Hochhaus ein Feuer auslöst!!!!!
Eine PV-Anlage gehört ausdrücklich in die Hände von Fachleuten, die dann eine solide Technik mit entsprechenden Zertifikaten aufbauen.
Quelle: ntv.de